Der Wiederholungszwang

Shownotes

Warum überhaupt weit in die Vergangenheit gehen und längst vergangene Epochen erforschen? Die Antwort auf diese Frage ist: aus demselben Grund, aus dem wir auch in der Psychoanalyse weit in die Kindheit zurückgehen: Wenn wir die Ursachen von Fehlentwicklungen erkennen, tappen wir nicht mehr so leicht in dieselben Fallen. Die Auseinandersetzung mit diesen „dunklen Punkten“ erfordert jedoch Mut und ist mit oft mit schmerzhafter Selbsterkenntnis verbunden. Gerade deshalb wehren Menschen die Überbringer schlechter Nachrichten geradezu verzweifelt ab. Das ist fatal, wenn uns etwa Whistleblower und Umweltaktivisten auf unsere Verstrickung in kollektive Schuld aufmerksam machen. Weil — und wenn! — wir das nicht wahrhaben wollen, sind wir gezwungen, unsere Fehler immer zu wiederholen. Frieden im Inneren wie im Außen setzt einen aktiven Bewusstwerdungsprozess voraus.

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