Gazakrieg & Meinungsfreiheit

Shownotes

Seit dem entsetzlichen Terroranschlag der Hamas auf israelische Zivilisten und der damit verbundenen Geiselnahme Dutzender Menschen am 7. Oktober 2023 bekommt die Lage rund um den Gazastreifen verstärkt öffentliche Aufmerksamkeit. Die Antwort der israelischen Regierung auf den Angriff nimmt immer brutalere Ausmaße an, so dass sogar der Internationale Gerichtshof (IGH) die von Südafrika vorgebrachten Vorwürfe eines potenziellen Völkermords für plausibel hält. Diesbezüglich relevante Faktoren sind das gezielte Aushungern von Kindern und Jugendlichen, die Ermordung Dutzender Journalisten und die massenhafte Bombardierung ziviler Ziele.

Die israelische Regierung – welche die Hamas viele Jahre lang unterstützt hat – legt das eigene Vorgehen weiterhin als notwendige Selbstverteidigung aus, um die Hamas endgültig zu zerschlagen und die Freilassung aller Geiseln zu bewirken.

Der Verfassungsrechtler Prof. Kai Ambos äußerte sich kürzlich zur Frage der Verhältnismäßigkeit des israelischen Vorgehens in Gaza: "Kein unbefangener Beobachter kann die Augen davor verschließen, dass die israelische Kriegsführung leider schon lange jegliche Verhältnismäßigkeitsgrenze überschritten hat."

Wer sich kritisch zu dem Vorgehen der israelischen Regierung äußert, wird jedoch schnell als Antisemit oder Israelhasser geframed und persönlich angegriffen. Dabei stehen Zweifel an der Verhältnismäßigkeit einer Kriegsführung in keinem kausalem Zusammenhang mit diesen Pauschalverurteilungen; sie sind wohl teilweise als Kampfbegriffe zu werten , die dazu dienen, abweichende Meinungen aus dem Diskurs zu entfernen. Wie bei der Pandemiepolitik und beim Ukraine-Krieg ist der Debattenraum beim Thema Gazakrieg offenbar vergiftet und emotional stark aufgeladen.

Eine sachliche und differenzierte Analyse fällt da natürlich schwer – was auch mein Gesprächsgast Melanie Schweizer schon zu spüren bekommen hat. Die Rechtsanwältin und Politologin mit Spezialisierung im Bereich Völkerrecht arbeitete als Juristin im Arbeitsministerium, bis sie aufgrund ihrer in sozialen Netzwerken geäußerten Kritik an der israelischen Kriegsführung Ende Februar 2025 mit sofortiger Wirkung entlassen wurde. In unserem Gespräch konnte ich Melanie Schweizer über den Hergang ihrer Entlassung sowie zu ihrer Perspektive auf den Gazakrieg befragen.

Schweizer, die das durch Israel seit Jahren illegal besetzte Gazagebiet persönlich bereist hat, schildert im Verlauf des Gesprächs die diesbezügliche Rolle Deutschlands, die massive Einschränkung der Meinungsfreiheit und des Versammlungsrechts bei propalästinensischen Demonstrationen sowie den internationalen Blick auf die Situation in Gaza.

Produktionskosten: ca. 1600 €
Weitere Produktionen ermöglichen: https://blog.bastian-barucker.de/unterstuetzung/

Artikel und Video: https://blog.bastian-barucker.de/gazakrieg-und-meinungsfreiheit-mit-juristin-melanie-schweizer/

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